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LEBEN & YOGA

Das eMagazin LEBEN & YOGA ist Sri Aurobindo und der Mutter gewidmet. Es beinhaltet Artikel verschiedener Autoren zum Integralen Yoga und erscheint  zu den besonderen Tagen des Sri Aurobindo Ashrams in Pondicherry, Indien: 1. Januar: "Bonne Année"; 21. Februar: "The Mother's birthday"; 24. April: "The Mother's final arrival in Pondicherry"; 15. August: "Sri Aurobindo's birthday"; 17. November: "The Mother's Mahasamadhi"; 24. November: "Siddhi day or the day of Victory"; 5. Dezember: Sri Aurobindo's Mahasamadhi".


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Herausgeber
SRI AUROBINDO BHAVAN
BERCHTESGADENER LAND

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Ein Aufruf

We are working for a general renovation of the world, by which the present European civilization shall be replaced by a spiritual civilization.

In that change, the resurrection of the Asiatic races and specially of India is an essential point.

It is only by a wide Vedantic movement... that the work of regeneration can be done.

A strong spiritual foundation is necessary.

– Sri Aurobindo , CWSA Vol. 36, pp. 195-96

Wir arbeiten für eine allgemeine Erneuerung der Welt, bei der die gegenwärtige europäische Kultur durch eine spirituelle Kultur ersetzt werden soll.

Bei diesem Wandel ist die Auferstehung der asiatischen Völker und insbesondere Indiens ein wesentlicher Punkt.

Nur durch eine umfassende vedantische Bewegung ... kann das Werk der Erneuerung vollbracht werden.

Eine starke spirituelle Grundlage ist notwendig.

– Sri Aurobindo , CWSA Vol. 36, pp. 195-96

„Die Dinge sind schlecht, werden immer schlimmer und können jederzeit noch schlimmer werden oder schlimmer als das Schlimmste, wenn das möglich ist – und alles, wie paradox es auch sein mag, scheint in der gegenwärtig aufgewühlten Welt möglich. Das Beste für den Menschen ist es, zu erkennen, dass all dies notwendig war, weil bestimmte Möglichkeiten auftauchen und beseitigt werden mussten, um eine neue und bessere Welt überhaupt entstehen zu lassen; es wäre nicht gut gewesen, sie auf eine spätere Zeit zu verschieben. Es ist wie im Yoga, wo Dinge, die im Wesen aktiv oder verborgen sind, im Lichte zur Wirkung gebracht werden müssen, damit sie angepackt und herausgeworfen werden können, oder zum gleichen reinigenden Zwecke aus der Versenkung aufzutauchen haben. Man kann sich der Weisheit erinnern, dass die Nacht vor der Morgendämmerung am dunkelsten ist und dass die Morgendämmerung unvermeidlich ist. Aber man muss sich auch daran erinnern, dass die neue Welt, deren Ankunft wir ins Auge fassen, nicht aus derselben Beschaffenheit wie die alte sein wird und sich nur im Muster unterscheidet, und dass sie mit anderen Mitteln kommen muss, von innen und nicht von außen – der beste Weg ist also, sich nicht zu sehr mit den beklagenswerten Dingen zu beschäftigen, die draußen geschehen, sondern selbst innerlich zu wachsen, um für die neue Welt bereit zu sein, welche Gestalt sie auch immer annehmen mag.“

Sri Aurobindo, 18. Juli 1948

(CWSA Vol. 36, p. 498)


In der gegenwärtigen Stunde der Evolution sind wir Zeuge der Geburt einer Neuen Welt, wie die Mutter es 1957 sagte:

„Wir sind in einer ganz besonderen Situation, in einer außergewöhnlichen Situation, die noch nie da gewesen ist. Wir wohnen der Geburt einer neuen Welt bei, gänzlich jung und schwach – schwach nicht in ihrer Essenz, sondern in ihrer äußeren Manifestation – sie wird noch nicht erkannt, noch nicht ganz gefühlt, von den meisten gar bestritten; doch ist sie da, danach strebend zu wachsen und ganz sicher ihres Kommens.“

(Bulletin of Physical Education, November 1957, pp. 97-98)


Als sie im Jahre 1970 sagte: „Die Welt bereitet sich auf eine große Wandlung vor. Wollt ihr mithelfen?“ (Botschaften und Verwirklichungen, S. 24) hat sie uns indirekt gefragt: Seid ihr bereit, eine Bemühung aufzubringen.

Von welcher Art ist die aufzubringende Bemühung?

Da Sri Aurobindo und die Mutter das supramentale Bewusstsein verkörpern, kann unsere Liebe für sie die mächtigste Verbindung zu diesem Neuen Bewusstsein sein, kann die Liebe für sie der einfachste Zugang für unseren Eintritt in das Neue Bewusstsein sein. Doch genügt es nicht, einfach zu lieben, wir haben ebenso in unserem Innern alles, was zur alten Welt gehört, zurückzuweisen, zu beseitigen. Solange wir am Alten festhalten, solange geben wir dem Neuen keine Chance sich zu manifestieren.

Sri Aurobindo schreibt in Savitri:

Was sich verweigert, muss herausgerissen und erschlagen werden,
Zermalmt die vielen Gelüste, um derentwillen
Wir die Eine verlieren, für die unser Leben bestimmt ist.
Der Schrei anderer Ansprüche war nun verstummt in ihm:
Er sehnte sich nur danach, ihre Gegenwart und Macht
In sein Herz und Mental und in seine atmende Gestalt zu ziehen;
Er trachtete nur danach, für allezeit
Ihre heilende Berührung der Liebe und Wahrheit und Freude
In die Finsternis der leidenden Welt herabzurufen.
Seine Seele ward befreit und ihr allein gegeben.

(Savitri, p. 316)


Von uns, die wir zur neuen Welt gehören wollen, darf erwartet werden, dass wir die Mutter in unserem Innern wahrnehmen lernen und versuchen – wie sie es immer wollte – innen und außen ihre goldnen Kinder zu werden. Die Mutter hat die Quelle ihrer schützenden Macht bei uns gelassen, ihr lebendiges Bewusstsein, verdichtet in der Atmosphäre der Erde, in der persönlichen Atmosphäre eines jeden von uns. Wir brauchen bloß dankbar unsere Augen zu öffnen und es zu sehen. Wir müssen uns bemühen, unser äußeres Leben und physisches Bewusstsein mit IHREM Bewusstsein übereinzustimmen, diese vorzubereiten, bereit zu machen. Es ist also unsere Aufgabe, sich bereit zu machen, das heißt, unser physisches Wesen und Bewusstsein von den alten Reaktionen zu befreien und mit dem Bewusstsein zu durchtränken, das sie ist, mit dem sie uns immer noch umfangen hält, so dass wir, wenn die Mutter uns aufruft, mit Wahrheit auf unseren Lippen antworten können: „Wir sind bereit.“

Das sollte unser Programm für die Zukunft sein, wenn wir mithelfen wollen, die Neue Welt vorzubereiten. „Seit Jahrhunderten hat die Menschheit auf diese Zeit gewartet. Sie ist gekommen. Aber sie ist schwierig“, sagte die Mutter einmal.

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